19. April 2023
"Austropharm" 2023: Branche meistert Lieferengpässe bei Arzneimittel gemeinsam
Vom 13.-15. April 2023 fand in der Messe Wien Österreichs einzige Fachmesse für pharmazeutische Produkte statt. Dabei präsentierten über 100 Aussteller aus 13 Ländern den insgesamt 4123 Fachbesuchern ihre neuesten Produkthighlights.
© RX Austria & Germany/ FRB Media/ Daniel Fabbro
Die alle zwei Jahre stattfindende Messe "Austropharm" dient nicht nur der Information über neue Produkte im Gesundheitsbereich, sondern hier treffen sich Industrie, Großhandel, Apotheker und Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten zum fachlichen Austausch über aktuelle Herausforderungen.
„Die pharmazeutische Industrie und die Apotheken in Österreich haben eines gemeinsam: Sie sind ein essenzieller Baustein unseres Gesundheitssystems“, sagt Michael Köhler, CSO des Veranstalters RX Austria & Germany. „Apotheken sind Plattformen für Beratung und Austausch und erste Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe in Gesundheitsfragen benötigen“, betont Köhler die Wichtigkeit der 1.415 Apotheken in ganz Österreich.
Lieferschwierigkeiten führten zu Verunsicherung
Im Rahmen der Eröffnung fand eine Diskussion über Lieferengpässe bei Medikamenten statt. Dieses Thema wurde in den letzten Monaten auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert und führte zu einer großen Verunsicherung der Menschen, denn „wir wurden in einem Gesundheitssystem sozialisiert, in dem Sicherheit bisher nicht hinterfragt wurde“, meint Karl Forstner, Präsident der Salzburger Ärztekammer und Referent für Medikamentenangelegenheiten in der Österreichischen Ärztekammer.
Apotheken auf Lieferprobleme vorbereitet
© RX Austria & Germany/ FRB Media/ Daniel Fabbro
Österreichs Apotheken, Großhandel und Industrie haben gut auf die bevorstehenden Lieferschwierigkeiten reagiert. „Wir haben im Dezember alle Steakholder informiert und früh begonnen, Rohstoffe einzukaufen, damit Apotheken Medikamente selbst herstellen können“ sagt Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender Herba Chemosan Apotheker-AG. Das bestätigt auch Mirjana Mayerhofer, Präsidentin IGEPHA, The Austrian Self Care Association: „Es war zwar während der letzten Grippewelle die eine oder andere Marke nicht lieferbar, aber die Apotheken haben sich sehr gut vorbereitet und die Lagerstände waren, mit Ausnahme von Produkten gegen Erkältungen, höher als im Vorjahr.“
Lieferengpass darf kein Versorgungsengpass werden
Um bei künftigen Lieferengpässen schnell handeln zu können, schlägt Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer und selbst Apotheker in Baden, ein gemeinsames Lager mit den wichtigsten Rohstoffen vor, aus denen die Apotheker die notwendigen Medikamente selbst herstellen können. „Wir sind bestrebt, aus Lieferengpässen keine Versorgungsengpässe werden zu lassen“, so Haberfeld.
Preisspirale nach unten stoppen
Für Alexander Herzog, Generalsekretär Pharmig, Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, liegt das Problem vor allem bei Produkten mit Preisen unter der Rezeptgebühr. In dieselbe Kerbe schlägt auch Christoph Jakesz, Chefredakteur und Prokurist des Pharma-Time Verlags: „Dabei ist die Politik gefordert, die Partikularinteressen aller Stakeholder zu beachten, der enormen Preisspirale nach unten ein Ende zu setzen und das System Apotheke nicht weiter finanziell auszuhöhlen. Lösungen sind gefordert. Hier verstehen wir den pharmatime-Zukunftsprozess als Initialzündung und Gedenkanstoß, um das Thema ‚Zukunft der Apotheke‘ anzugehen. Dem Aufruf, sich an diesem Prozess auf der ,Austropharm' 2023 zu beteiligen folgten PKAs und Pharmazeutinnen und Pharmazeuten gerne, um Teil der Lösung zu werden.“
Nächste "Austropharm" 2025
Die "Austropharm" zeigt die Effizienz der Gesundheitsversorgung mit Arzneimittel – von der Industrie über den Großhandel bis zur Apotheke, damit die Bevölkerung am Ende des Tages das bekommt, was sie braucht.
„Die rege Teilnahme und das Interesse an der ,Austropharm' unterstreichen die Bedeutung als Branchenplattform und verdeutlichen, wie flexibel und dynamisch alle ausstellenden Unternehmen mit klarem Fokus auf Fortschritt und Innovation für den österreichischen Gesundheitsbereich handeln“, sagt Andreas Ott, Head of Operations Lifestyle, Hospitality and Care vom Veranstalter RX Austria & Germany.
Die nächste "Austropharm" findet in zwei Jahren, im April 2025, statt.
Stimmen aus der Branche
Für die Pharmabranche ist die "Austropharm" ein wichtiger Termin, sagt Dagmar Ebner von Jacoby GM Pharma: „Wo sonst, als auf der ,Austropharm', bietet sich die Gelegenheit so vielfältige Kontakte zu knüpfen?“
„Als Stammgast der ,Austropharm' sind wir begeistert, wie viele Kunden und Geschäftspartner uns besucht haben. Gemeinsam mit unseren Leistungsangeboten und Ausstellungspartnern waren wir mit einem großen repräsentativen Stand im Zentrum der Messe vertreten, die wie immer perfekt organisiert war“, sagt Markus Zirps, Director Sales und Marketing bei Herba Chemosan.
Für Kwizda Pharmahandel ist die "Austropharm" „immer wieder ein Fixpunkt“, sagt Petra Bäck-Malacek, Marketing Communications Specialist, „sie bietet die einzigartige Gelegenheit, so viele Leute aus der Branche in entspannter und angenehmer Atmosphäre anzutreffen.
Gerhard Waberer, Managing Director von PHOENIX Arzneiwarenhandlung, freut sich über drei gelungene Messetage: „Die ,Austropharm' mit all ihren Facetten wie persönliche Gespräche und der direkte Informationsaustausch stärkt die gesamte Apothekenbranche. Wir sind sehr dankbar und glücklich über diese Plattform und konnten schon zahlreiche interessante Kundenkontakte knüpfen. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal!
Rückfragehinweis
Adrienn Haidinger
Marketing Manager
+431727203117
[email protected]
www.rxglobal.com
Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form in Ausführung des Art. 7 B-VG auf Frauen und Männer in gleicher Weise.
austropharm
Fachmesse für pharmazeutische Produkte
April 2025
Messe Wien, Halle A